16. Mai

Chancen und Herausforderungen der Demokratie

Bei der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises diskutierten Schülerinnen und Schüler des Birklehofs im Kolloquium mit den Preisträger:innen.

„Zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden: Chance der Demokratie“ lautete Jahresthema des 58. Theodor-Heuss-Preises. Wie schon im letzten Jahr war die Schule Birklehof zur Preisverleihung und dem Kolloquium eingeladen. Die Stiftung zeichnet jährlich Persönlichkeiten und Initiativen aus, die sich in besonderem Maße für die Demokratie engagieren. Erste Preisträger war 1965 unser damaliger Schulleiter Georg Picht. 

Am 12. Mai fuhren mit acht Schülerinnen und Schülern begleitet von Herrn Pollak und Herrn Flaig nach Stuttgart. Alle waren gespannt darauf, welche Erfahrungen und Einblicke uns die Preis- und Medaillenträger in aktuelle Herausforderungen der Demokratie geben werden und welche Lösungsansätze sie verfolgen. Auf der Fahrt wurden noch fleißig Rechercheergebnisse miteinander geteilt, bevor die Veranstaltung mit einem Get-together begann. Hier war bereits Zeit, sich mit den anderen Gästen, unter ihnen auch eine Delegation der Schule Schloss Salem, auszutauschen.  

Begrüßt wurden wir von Prof. Dr. Ludwig Theodor Heuss, Vorsitzender der Theodor-Heuss-Stiftung und Enkel des ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Theodor Heuss (1884 – 1963). Nach der Einführung in das Jahresthema folgten die Impulsvorträge der Preis- und Medaillenträger. Diese stellten ihre Arbeit und insbesondere ihre Perspektiven zu den Herausforderungen von Wahrheit und Lüge in der Demokratie vor. Den diesjährigen Preis erhielt Leonid Wolkow, Direktor der russischen Antikorruptionsstiftung FBK, Autor des Buches „Putinland“ und Vertrauter von Alexei Nawalny. Mit den Medaillen wurde das Investigativmedium „Correctiv“ (correctiv.org), das Start-up „Facts for Friends“, die Organisation zur Bekämpfung von Online-Hass „Hate Aid“ sowie die mexikanische Investigativjournalistin Marcela Turati ausgezeichnet. 

Im Anschluss folgte eine offene Diskussion zum Jahresthema „Zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden: Chance der Demokratie.“ Besonders spannend war es, die unterschiedlichen Perspektiven aus Russland, Deutschland und Mexiko nachzuvollziehen. Die Demokratie ist überall, aber in durchaus unterschiedlicher Weise Herausforderungen und Bedrohungen ausgesetzt, die auch die Rolle des Journalismus beeinflussen. Dabei hat nicht nur der Staat, sondern auch die Gesellschaft eine nicht zu unterschätzende Macht. So ist beispielsweise in der russischen Gesellschaft die Idee, nach Wahrheit zu streben, nicht mit einer solchen Selbstverständlichkeit gegeben, wie wir sie in Deutschland empfinden. Doch auch unsere Demokratie ist ein nie endendes Gespräch, zu deren Herausforderungen wir Lösungsansätze diskutieren konnten. Alle Diskussionsteilnehmer:innen aber einte das gemeinsame Ziel, sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. 

Am Ende sind wir mit vielen neuen Impressionen und Perspektiven nach Hause gefahren. Besonders beeindruckt hat uns, mit welch großem Engagement sich die Preis- und Medaillenträger für die Demokratie einsetzen – obwohl sie sie sich durch ihre Arbeit großer Gefahren aussetzen. Das ermutigt uns, die Demokratie nicht als selbstverständlich hinzunehmen, sondern wertzuschätzen und uns aktiv an ihr zu beteiligen. 

Text: Aurelia (Q1)
Fotos: Susanne  Schneider

„Die Idee hat uns gefallen, etwas zu ändern“

„Die Idee hat uns gefallen, etwas zu ändern“

Beitrag lesen
Weltpolitik im Spiel

Weltpolitik im Spiel

Beitrag lesen