Wertvolle Erfahrungen auf der anderen Seite der Welt

Statt in eine der Küstenstädte bin ich in die einzige größere Stadt im Outback gekommen, nämlich nach Alice Springs in Zentralaustralien. Die Gelegenheit, eine australische Großstadt zu besuchen, ergab sich dennoch. Mein Austausch startete mit einem viertägigen Städtetrip nach Melbourne. Spannende Dinge unternahm ich dort mit meiner Gastfamilie. Gemeinsam haben wir uns unter anderem die State Library of Victoria und die Mall of Melbourne besucht und uns den Strand dort angeschaut. Melbourne ist eine sehr lebendige und multikulturelle Stadt, die ich gerne wieder besuchen möchte. Hier bin ich zum ersten Mal mit der Offenheit der Australier in Berührung gekommen.

Die anderen fünf Wochen meines Austauschs verbrachte ich anschließend in Alice Springs, was zugleich für mich mehr Alltag bedeutete. Auch wenn ich mich schon nach kurzer Zeit eingelebt habe − zu Beginn erlebte ich zunächst einen Kulturschock. Das betraf das Essen, das Familienleben und vor allem die kleinen Dinge, die jeder von sich aus unterschiedlich macht. Trotzdem habe ich mich am Ende gut in meine Gastfamilie einleben können.

Meine Schule war das St. Philip’s College mit ca. 600 Schülern von der 5. bis zur 12. Klasse. Während meiner Zeit dort standen mir immer Ansprechpartner zur Verfügung. Jeden Freitag vor der Schule gibt es ein Round Square Breakfast, bei dem ich einmal über mein Leben in Deutschland und meine bisherigen Erfahrungen in Australien erzählen durfte. Anders als in Deutschland hat man keine feste Klasse, sondern jedes Fach mit anderen Personen. St. Philips ist unglaublich engagiert, was Round Square angeht. Die Leute, denen ich begegnet bin, waren immer offen und interessiert, wodurch ich schnell Anschluss gefunden habe. Sie sind auf mich zugekommen, obwohl sie mich bis dato gar nicht kannten, und wir wurden Freunde.

Zusammen mit ihnen und meiner Gastfamilie durfte ich viele unterschiedliche Dinge erleben: Zum Beispiel eine Tour zum Uluru Rock (auch bekannt als Ayers Rock), einen Flug mit dem Heißluftballon, Camping im Outback, gemeinsames Kochen von deutschen Gerichten oder wir haben einfach eine schöne Zeit miteinander verbracht. Außerdem konnte ich in Alice Springs eine ganz andere Kultur kennenlernen, die der Aborigines. Bei dem Parrtjima Festival wurde die Kunst und Kultur der australischen Ureinwohner vermittelt.

Ein Austausch bringt immer Herausforderungen mit sich. Ich war oft in neuen Situationen und auf mich allein gestellt. Auf der anderen Seite der Welt musste ich erstmal lernen, ohne Vertrautes auszukommen. Aber genau deshalb war mein Austausch eine super lehrreiche Erfahrung. Ich konnte mein Englisch verbessern, habe andere soziale Verhältnisse kennengelernt und bin aus meiner Komfortzone herausgekommen. Und schließlich habe ich auch mein Leben, meine Familie und Freunde zu Hause wieder mehr zu schätzen gelernt und erkannt, dass ihre Unterstützung nicht selbstverständlich ist.

Mein Fazit: Der Austausch lohnt sich. Ich würde ihn jederzeit wieder machen!“

Fotos & Text: Jana, Klasse 11