28. März

Raus aus dem Alltag, rein in die Natur

Kompass, Karte, Sonnenstand: Bei der Duke-Expedition lernt man, als Team und ohne Handy klarzukommen.

Der Duke of Edinburgh Award ist ein international anerkanntes Programm, das jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren die Möglichkeit bietet, ihre Fähigkeiten und Talente zu verbessern. Es gibt drei Schwierigkeitsstufen (Bronze, Silber und Gold) und die Teilnehmer müssen eine Reihe von Herausforderungen in jeder Kategorie meistern, um die Auszeichnung zu erhalten. Der Preis wurde 1956 vom Duke of Edinburgh, Prinz Philip, ins Leben gerufen und ist seitdem zu einem wichtigen Instrument zur Förderung der persönlichen Entwicklung von jungen Menschen auf der ganzen Welt geworden.

Der Duke, wie er von den Birklehofer:innen genannt wird, beinhaltet vier Aspekte: Freiwilligenarbeit („Engagement“), persönliche Entwicklung („Talent“), körperliche Aktivität („Fitness“) und Abenteuer („Expeditionen“). Für die ersten drei Teile kann man aus einer Vielzahl an Aktivitäten auswählen, aber beim Abenteuer müssen alle das Gleiche machen. Eine Expedition durch die Wildnis, meist wandernd, mit zwei Übernachtungen draußen in der freien Natur. Auf der Goldstufe heißt das, 20 km an drei Tagen hintereinander zu wandern. Das war die Aufgabe, der sich die Goldgruppe des Birklehofs stellte. Dylan berichtet:  

Am Wochenende vom 25. – 26. März ging es auf unsere erste Probe-Expedition. Es war dauerhafter Regen und Temperaturen von 0 bis 5 elsius angesagt. Dementsprechend hielt sich unsere Begeisterung im Rahmen. Wir starteten an dem Samstag um 10 Uhr morgens und alle waren eingepackt, Lage um Lage in Regenkleidung, um ansatzweise trocken zu bleiben, auch wenn der starke Regen noch ausblieb.

Wir liefen also los, zuerst nach Breitnau, und schon nach dem ersten Kilometer war die anfangs fehlende Begeisterung da. Wir unterhielten uns pausenlos, und die Kilometer fielen am laufenden Band. Um 13:30 liefen wir an einem Bauernhaus vorbei, wo ein unfertiges Haus stand. Ein windgeschützter Ort, perfekt für unsere Mittagspause. Wir fragten den Besitzer, ob wir uns hineinsetzen dürfen, und bekamen sogar Gartenstühle angeboten.

Doch wir hatten erst sieben der 20 Kilometer erledigt, wir mussten weiter. Die nächsten Kilometer gingen sich immer besser, und den nächsten Checkpoint erreichten wir eine Stunde früher als erwartet. Jetzt waren es nur noch 5 km bis zum Birklehof, doch langsam wurden die Beine schwer. Wir rafften uns also nochmal auf und gingen weiter und erreichten in der Dämmerung erschöpft und müde den Birklehof, wo wir aufgrund der Temperatur in der Sporthalle mit Schlafsäcken übernachteten und mit Gaskocher kochten.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter, aber mit einer Person weniger, leider war ein Mitglied der Gruppe erkrankt. Der zweite Tag verlief ähnlich, doch wir wanderten nun in einer anderen Gegend. Wir starteten in Eisenbach weiter im Osten, hier war der Wald ganz anders: Es wurde viel geholzt und es gab zahllose Forstwege, was das Navigieren um einiges schwieriger machte. Aber in der Gruppe schafften wir auch das. Auch machte sich die erste Erschöpfung bemerkbar, weshalb wir viel sangen. Leider musste in der Mitte der Tour noch ein Mitglied unserer Gruppe wegen eines Praktikums verlassen. So kamen am Ende des Tages erschöpft und zu dritt in Eisenbach an.           

Auch wenn die Expedition anstrengend war, muss ich sagen, dass ich es immer wieder machen würde. Wir haben als Team zusammengearbeitet, jeder konnte seine Stärken nutzen: Der eine hat die Tour geplant, die andere hat navigiert und der nächste hat sich um das Kochen am Abend gekümmert. Es war schön, den Alltag hinter sich zu lassen und ohne Handy klarzukommen. Ich kann es jedem nur empfehlen.  

Text: Dylan (Q1)
Fotos: Simon (Q1)

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