14. Dezember

Round Square International Conference: Ein unvergessliches Abenteuer in Kolumbien

Eintauchen in eine fremde Kultur, neue Menschen kennenlernen, spannende Diskussionen zum Weltgeschehen führen und viele wertvolle Erfahrungen sammeln – auf der Round Square International Conference (RSIC) hat Emily all dies erleben dürfen.

Eine achtköpfige Delegation vom Birklehof unter der Leitung von Herrn Bieber hat sich zu Beginn dieses Schuljahrs aufgemacht zur Round Square International Conference. In diesem Jahr ging es zu einem Reiseziel, das Kontroversen hervorgerufen hat: Kolumbien. Doch die schwierige und gewaltsame Vergangenheit des Landes erhöhte nur unser Interesse, und auch das diesjährige Motto der RSIC „Blooming from the past“ widmete sich dieser Thematik.

Kolumbien verbindet: Neue Freunde und Erfahrungen

Voller Aufregung und Vorfreude ging unsere Reise am 16. September früh morgens los zur sogenannten Pre-Tour. Nach zwei Umstiegen und ca. 17 Stunden Reisezeit kamen wir in Pereira, ca. 300 km westlich von Bogotá, an. Dort wurden wir so herzlich von den anderen Schülerinnen und Schülern aus Paris, München und Kopenhagen empfangen. Unsere Unsicherheit verschwand sogleich und stattdessen machte sich ein Gefühl von Wärme und Herzlichkeit breit. Dieses sollte uns die folgenden Tage immer wieder begleiten bei den realitätsnahen Einblicken in die facettenreiche Kultur Kolumbiens und dem engen Kontakt zu den Menschen vor Ort.

Eintauchen in Kolumbiens Kultur: Kaffee, Kakao und mehr

Direkt am ersten Tag durften wir eine traditionelle Kaffeeplantage besuchen. Dort wurden wir sowohl theoretisch als auch mit zahlreichen Kostproben in die Kunst der Kaffeeherstellung eingeführt. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die einzelnen Kaffeesorten voneinander unterscheiden, und zu erleben, mit wie viel Hingabe der Kaffee produziert wird.

Nach diesem spannenden Einblick in die Welt unseres alltäglichen Kaffees begann für viele der prägendste Tag der Reise: Der Besuch einer lokalen Schule in Belalcázar. Die Warmherzigkeit der kolumbianischen Menschen übertraf all unsere Erwartungen. Schon am Eingang wurden wir von Schülerinnen und Schülern umringt, die sofort nach unserem Wohlbefinden fragten, uns Süßigkeiten zusteckten, Fotos machen wollten und uns mitnahmen in das Schulgeschehen. Nach den Theater- und Musikvorstellungen, die für uns aufgeführt wurden, hatten wir Gelegenheit mit den Schülern in Kontakt zu kommen und zusammen bei ihnen zuhause Mittag zu essen. Trotz mancher Sprachbarrieren war es uns allen möglich, die große Neugier der kolumbianischen Schüler zu stillen und einen schönen Tag gemeinsam zu verbringen.

Einblicke in Kultur und Alltag

Der dritte Tag führte uns zu einer Kakaoplantage einer dänischen Schülermutter. Sie erklärte uns ausgiebig die Verarbeitung von Kakao und ließ uns sogar einige Kakaobohnen mit Machete selbst pflücken. Wir durften das süße Fruchtfleisch der Bohne kosten und wurden anschließend bei einer lokalen Familie zum Essen eingeladen. Hier schmeckte man förmlich, wie eng die Menschen mit der Natur verbunden sind und sämtliche Lebensmittel für das Mittagessen aus eigenem Anbau beziehen.

Nachdem wir am Vortag einiges über Kakao erfahren durften, waren wir am Tag 4 selbst dran mit der Schokoladenherstellung. In Kleingruppen produzierten wir unterschiedliche Sorten wie Karamell, Orange oder Nuss und ließen uns sie schmecken. Anschließend ging es zu den „Hot Springs“, heißen Quellen vulkanischen Ursprungs. In den großen, badewannenwarmen Becken dort ließen wir den Tag ausklingen.

An unserem letzten Tag, bevor es zur eigentlichen Konferenz ging, hatten wir abschließend noch die tolle Gelegenheit, die malerischen Landschaften Kolumbiens auf Pferderücken zu genießen. Es war nicht nur ein schöner Abschluss, sondern stellte einige von uns erneut vor eine Herausforderung, die wir aber alle mit Spaß meisterten.

Barazas: Austausch über Kulturen und Ideen

Nach der eindrucksvollen Zeit der Pre-Tour ging es am nächsten Tag nahtlos weiter mit der eigentlichen Round Square International Konferenz (RSIC), die mit einer feierlichen Opening-Ceremony in einer der Host-Schulen begann. In der kommenden Woche ging es darum, die IDEALS von Round Square in durchgemischten Gruppen (Barazas) zu erfüllen. Dies stellte uns alle vor eine Herausforderung:  So waren wir dazu gezwungen, aus unserer Komfortzone herauszutreten und verbindliche Gespräche zu führen in einer Sprache, die nicht unserer Muttersprache ist.

Wie Round Square die IDEALS greifbar macht

Am Internationalism-Day durften wir in zahlreiche Workshops (etwa zu Tanz, Arepas, kolumbianische Mais-Fladen, traditionelle Masken) die Vielfalt der kolumbianischen Kultur kennenlernen und kleine Ortschaften in der Umgebung erkunden. Dieser Einblick wurde durch den Service-Day erweitert. Hier hatten wir die Möglichkeit, einigen lokalen Bauerfamilien bei der Konstruktion ihrer traditionellen Hühnerställe zu helfen. Auch am Environmentalism-Day konnten wir etwas Positives für die Gemeinschaft tun: Ziegenställe ausmisten und damit dann spezielle Bäume pflanzen, die dem trockenen Boden vor Ort zugutekommen. Aber auch der Adventure-Day in einem Kletterpark hatte seinen Zweck in der Verankerung der IDEALS: Er soll eine Herausforderung für uns darstellen und das Gruppengefühl stärken. Sämtliche Erfahrungen wurden meist abends, nach Vorträgen von Einheimischen, in den Barazas diskutiert, sodass Raum für vielschichtigen Austausch geboten wurde (Democracy).

RSIC Kolumbien 2024: Ein Abenteuer, das uns verändert

Die Reise war ein unfassbar prägendes Erlebnis, das jeden Tag neue Herausforderungen und Abenteuer bot. Für mich persönlich spielte eine große Rolle, dass ich mich unzählige Male überwinden und meine Komfortzone verlassen musste – um so über mich hinauszuwachsen. Ich kann nur jedem empfehlen, die Möglichkeiten unserer Schule zu nutzen und am Round Square Programm teilzunehmen!

Fotos & Text: Emily (Q2)

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