30. September
Probleme lösen wie ein Ingenieur
Beim Auftakt der Schüler-Ingenieur-Akademie kamen heimische Unternehmen und Jugendliche an der Schule Birklehof zusammen .
Am Mittwoch, den 20. September startete die diesjährige Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) an der Schule Birklehof. Im großen Musiksaal stellten sich die beteiligten High-Tech-Unternehmen aus der Region als Projektpartner vor und warben für ihre SIA-Projekte bei den angehenden Schüler-Ingenieurinnen und -Ingenieuren. Die Absolventen des letzten Jahres berichteten von ihren Erfahrungen in den Betrieben und präsentierten ihre Arbeitsergebnisse.
Schulleiter Rüdiger Hoff begrüßte die Ausbildungsverantwortlichen der beteiligten Unternehmen, die MINT-Lehrkräfte am Birklehof sowie die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler: elf Absolventinnen und Absolventen aus der Jahrgangstufe 12 sowie zehn Starter aus der Jahrgangstufe 11. „Für den Unwissenden ist alles möglich“, zitierte der gelernte Sportlehrer Hoff den Philosophen Christoph Martin Wieland. Umso mehr Hochachtung zollte er den angehenden und aktuellen Ingenieuren im Saal, die mit der Schüler Ingenieurs-Akademie so viel Unglaubliches tatsächlich realisierten.
Wertvolle Einblicke
Dr. Stefanie Hardung, Wissenschaftlerin an der Universität Freiburg und Lehrerin für Biologie und NwT an der Schule Birklehof, hat in diesem Jahr die Koordination für die Schüler-Ingenieur-Akademie übernommen. In ihrer Rede dankte sie den beteiligten Unternehmen und Hochschulen für ihr Engagement. Die SIA ermögliche den Schüler:innen wertvolle Einblicke in technische Berufe und erste Erfahrungen in betriebliche Abläufe. Die Partnerunternehmen der Schule Birklehof seien in der Region beheimatet und zum Teil weltweit tätig. Alle zeichneten sich aus durch ihren großen Einsatz für Ausbildung und Nachwuchsförderung.
Intensiver Austausch
Ausbilderin Nadja Stelzner von der Mesa Parts GmbH in Lenzkirch erläuterte in ihrer Präsentation den Schülerinnen und Schüler die Ziele des Maschinenbauunternehmens für hochwertige Präzisionsdrehteile. Das Projekt für die SIA sei direkt aus den steigenden Kundenansprüchen erwachsen: Die Schülerinnen und Schüler sollen in den drei Tagen im Betrieb die Robotertechnik für einen Fertigungsprozess optimieren. Nicht nur gutes Essen und Trinken würden bei Mesa Parts geboten, sondern vor allem auch ein intensiver Austausch in der Werkstatt mit den Ausbildungsleitern und Auszubildenden.
Die Sachen angehen wie ein Ingenieur
Matthias Hombach, Ausbildungsleiter der Testo Industrial Services GmbH in Kirchzarten, gab spannende Einblicke in das Unternehmen und seine besonderen Dienstleistungen. Die Aufgabe für das Schülerteam ist es, eine Sensorstation zu designen und zu bauen. Sein Ziel sei, so Hombach, dass die Schülerinnen und Schüler die Sache so angehen wie ein Ingenieur oder eine Ingenieurin.
Eine App entwickeln
Bei der Testo SE & Co. KGaA in Titisee ist Yves Ketterer verantwortlich für die technische Ausbildungsleitung. Beim Weltmarktführer für hochpräzise Messtechnik können die Schülerinnen und Schüler in ihrem SIA-Projekt eine App für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit für Mobiltelefone entwickeln.
SIA-Abschluss kann Abiturnote verbessern
Nach den einzelnen Präsentationen berichteten die Absolvent:innen, wir sie ihr SIA-Projekt in den Unternehmen realisiert haben, was die Herausforderungen waren und was sie dabei gelernt haben. Tanja Walker, Oberstufenleiterin an der Schule Birklehof, überreichte ihnen ihre SIA-Urkunden. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in der SIA umfassen neben dem Praktikum in den Unternehmen eine schriftliche Dokumentation und ein Kolloquium. Sie können als mündliche Leistung in die Abiturnote miteinfließen.
Über die Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA)
Die Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) ist ein in Baden-Württemberg entwickeltes und inzwischen deutschlandweit praktiziertes Kooperationsmodell zwischen Schule, Wirtschaft und Hochschule für Oberstufenschülerinnen und -schüler. Ziel der Akademie ist es, technische Kenntnisse zu vermitteln, Einblicke in die Berufswelt zu geben und das Interesse an Ingenieurberufen zu wecken. An der Schule Birklehof ist sie Teil des plus-MINT Talentförderprogramms, steht aber allen interessierten Schülerinnen und Schülern offen.
Die SIA wird durch die BBQ Bildung und berufliche Qualifizierung gGmbH Freiburg umgesetzt, die insbesondere die Beteiligung der Unternehmen akquiriert und koordiniert und durch den Arbeitgeberverband Südwestmetall (Verband der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg) und die Agentur für Arbeit mitfinanziert wird. An der Schule Birklehof betreut und begleitet werden die Schülerinnen und Schüler von Dr. Stefanie Hardung, Lehrerin für Biologie sowie Naturwissenschaft und Technik (NwT) und Irina Küsters, Lehrerin für Chemie, Mathematik sowie NwT.
Fotos & Text: Wolfgang Finke