19. Februar
Medienprävention trifft auf Demokratiebildung
Beim Workshop der Landeszentrale für politische Bildung konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 ihr Verständnis für die Chancen und Risiken Sozialer Medien vertiefen und ihre Medienkompetenz weiterentwickeln.
Studientag für Jahrgangsstufe 9
Frisch erholt aus den Faschingsferien versammelten sich die Klasse 9a und b am Montag, den 19. Februar zu einem spannenden Studientag, der sich mit dem komplexen Thema des Einflusses Sozialer Medien auf Demokratie auseinandersetzte. Mit großem Interesse und Engagement widmeten sich die Schülerinnen und Schüler den unterschiedlichen Themenbereichen, die unter dem Titel „Selbstbestimmt auf Social Media“ zusammengefasst wurden. Eingehend erörterten sie die verschiedenen Aufgaben und Funktionen, Risiken und Chancen, die Soziale Medien für die Demokratie bereithalten.
Soziale Medien beschleunigen Kommunikation
Ein zentraler Diskussionspunkt war die Rolle von Sozialen Medien in demokratischen Gesellschaften. Die Schülerinnen und Schüler erkannten die Bedeutung dieser Plattformen für den Informationsaustausch, die Meinungsbildung und die politische Partizipation. Soziale Medien ermöglichen eine direkte Kommunikation zwischen Bürger:innen und politischen Akteur:innen, was zu einer schnelleren und breiteren Verbreitung von Ideen und Informationen führt. Ein wichtiger Startpunkt auch für den Unterricht, da sich die Schüler:innen im zweiten Schulhalbjahr in Gemeinschaftskunde nun mit Demokratie, den Teilhabemöglichkeiten von Bürger:innen, aber auch den Einflusssphären und Grenzen von Kontrolle politischer Herrschaft auseinandersetzen.
Meinungsfreiheit oder Hate Speech – Wo ist die Grenze?
Neben den positiven Aspekten wurden auch die Gefahren von Fake News, Desinformation, Deep Fakes und insbesondere von Hassrede im Netz ausführlich diskutiert. Nahezu jede:r Schüler:in ist in den sozialen Netzwerken bereits auf Hate Speech gestoßen; diese sei unter fast jedem öffentlichen Beitrag zu finden. Die Jugendlichen wurden für die Bedrohungen sensibilisiert, die von der Verbreitung von Hass und Hetze in digitalen Räumen ausgehen. Durch gezielte Übungen lernten sie, solche Äußerungen zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten für einen angemessenen Umgang zu finden, um eine respektvolle und konstruktive Online-Diskussionskultur zu fördern. Anhand eines Spiels, in dem die Schüler:innen zwischen Hate Speech und Meinungsfreiheit unterscheiden sollten, wurde die Komplexität des Themas deutlich. Eine spannende Diskussion über Grauzonen und persönliche Wahrnehmung war das Ergebnis dieser Phase des Workshops, angeleitet von Teamer:innen der Landeszentrale für politische Bildung in Freiburg.
Digitaler Fußabdruck
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt, der besonders auf das Interesse und umfassendes Vorwissen der Schüler:innen stieß, war die Reflexion über die digitalen Fußabdrücke und ihre Auswirkungen auf Jugendliche als Verbraucher:innen auf dem Markt sowie als Konsument:innen von politischen Inhalten auf Sozialen Medien. Die Schülerinnen und Schüler erkannten die Bedeutung eines bewussten Umgangs mit ihren persönlichen Daten und ihrer Online-Präsenz. Sie reflektierten über die Langzeitfolgen ihrer digitalen Aktivitäten und darüber, wie ihre Online-Handlungen ihr Verhalten als Konsument:innen beeinflussen können, sowohl im kommerziellen als auch im politischen Kontext.
Medienkompetenz weiterentwickeln
Insgesamt war der Projekttag ein großer Erfolg und ermöglichte den Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Einblick in die komplexe Beziehung zwischen Sozialen Medien und Demokratie. Durch verständliche Inputs, aktive Diskussionen, interaktive Übungen und differenzierte Reflexionen konnten sie ihr Verständnis für die Chancen und Herausforderungen dieser digitalen Medien vertiefen und ihre Medienkompetenz weiterentwickeln.
Text: Julia Ruff
Fotos: Wolfgang Finke