01. Januar

Altbirklehoferinnen und Altbirklehofer – ein Leben lang verbunden

„Freundschaften, die am Birklehof entstehen, halten meist ein Leben lang“ heißt es so schön in der neuen Imagebroschüre des Birklehofs. Dass dies nicht nur eine Marketing-Floskel ist, sondern seit Jahrzehnten tatsächlich gelebt wird, zeigen zahlreiche Treffen von Altbirklehoferinnen und Altbirklehofern in diesem Jahr. Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten von ihren Treffen:

Urbirklehofer – lebendige Erinnerungen  

Auf bald ein ganzes Jahrhundert blicken die Urbirklehofer zurück:

Ur-Birklehofer: Hintere Reihe von links nach rechts: Senatorin a. D. Alexandra Dinges-Dierig, Dr. Erika Bizer, Michael Dinges; vorne von links nach rechts: Dr. Wolfgang Classen, Dr. Bernd Bizer

„Auch mit Ende 90 können die Erinnerungen an die Zeit am Birklehof noch höchst lebendig sein. So fand im Juni dieses Jahres das wohl „kleinste und älteste Altbirklehofer-Treffen“ im privaten Rahmen statt. Der 97-jährige Dr. Bernd Bizer, der den Birklehof als „Urbirklehofer“ von 1937 bis 1943 besuchte, lud mit seiner Frau Dr. Erika Bizer seinen Klassenkameraden Dr. Wolfgang Classen (von 1941 bis 1943 am Birklehof) zu sich nach Hause in Buggingen ein. Begleitet wurde dieser von Senatorin a. D. Alexandra Dinges-Dierig (Abiturjahrgang 1972) und ihrem Mann Michael Dinges (Abiturjahrgang 1971). Und auch diese Freundschaft über Generationen hinweg entstand auf dem Birklehof: der Vater von Alexandra Dinges-Dierig, Victor Dierig, besuchte den Birklehof von 1936 bis 1943, lernte dort nicht nur seine Klassenkameraden Dr. Wolfgang Classen und Dr. Bernd Bizer, sondern auch seine Frau, Alice Vodvarzka-Kubinzky kennen. Beide blieben dem Birklehof ihr Leben lang sehr verbunden und haben viele Erinnerungen, und vor allem das besondere Gemeinschaftsgefühl des Birklehofs an Alexandra und Michael weitergegeben.

Alle vier Altschüler eint das Schicksal, den Birklehof aufgrund des Krieges noch vor ihrem Abitur verlassen zu müssen. Nicht mehr dabei sein konnte Wolfgang Classens Frau Christa, die auch zu besagtem Zeitraum am Birklehof war, aber vor zwei Jahren im stolzen Alter von 94 nach einem erfüllten Leben und in tiefer Verbundenheit mit dem Birklehof verstorben ist.

Bei Winzersekt aus dem Markgräflerland wurden fast drei Stunden viele Anekdoten ausgetauscht und über so manches gelacht. So erinnerten sie sich beispielsweise an einen Mitschüler, der bei einer Chorprobe durch die Reihen kroch und Geld einsammelte, „damit’s aufhöret z’singe“, oder vom zornigen Herrn Kessling, dem die Kinder zum Geburtstag ein großes Holz-Thermometer zur Messung seines Zorns überreichten. Es ging aber auch um Mäuse, die im damaligen Hirschen für tägliche und nächtliche Ruhestörung sorgten, um den „Pamps“ und die geheime Quarkzubereitung auf dem Saalbauspeicher sowie um die Entführung einer Salemer Köchin durch zwei vornehme „Vertreter“ vom Birklehof. Das Treffen war für alle sehr berührendes Erlebnis, das bald wiederholt werden soll.“

50 Jahre Abitur – der goldene Jahrgang

 Sein „Goldenes Abitur“ feierte im Juni der Abiturjahrgang von 1974 am Birklehof und in Hinterzarten. Sabine Hohenadl-Metzger war dabei und erzählt, wie schön es war.

Goldener Abiturjahrgang: Das  Programm am Birklehof   

„50 Jahre Abitur − Grund genug für ein Jubiläums-Klassentreffen, unabhängig vom klassischen Altbirklehofer-Treffen alle zwei Jahre, ein Treffen nur für uns vom „Goldenen Jahrgang“. Viele sind gekommen, einige konnten nicht oder hatten keine Zeit, und ein paar von uns sind nicht mehr am Leben. Fast zwanzig Ehemalige sind wir schließlich, die zwei Tage im Juni zusammen am Birklehof verbringen. Schön war´s. So schön, dass wir beschließen, im nächsten Jahr „51 Jahre Abitur“ zu feiern. Alexander, der schon das Treffen im Juni organisiert hatte und der dann „wegen Rücken“ nicht kommen konnte, plant bereits voraus für 2025.

Was haben wir an diesen zwei Tagen in Hinterzarten gemacht? Das traditionelle Begrüßungsessen im Schwarzwaldhof, zu dem auch Hanna und Reppi kommen, und dann erscheint zu später Stunde Plüsch nach rasanter Fahrt direkt aus Paris. Es gibt die traditionelle Wanderung zum Mathisleweiher am nächsten Tag mit Bio-Einkehr im Mathislehof und ein Gruppenfoto mit Wolf-Dietrich, Andreas, Jörgen, Horst, Vera, Walter, Marcie, Alfred, Birgit, Matthias, Sabine Metzger und Sabine Schulz, Uli, Simone, Hans-Werner, Stip und Plüsch.

Das Programm am Birklehof mit Abendessen im Esssaal wird wegen einiger Coronafälle auf dem Schulgelände eingeschränkt, aber wir hören einen Vortrag über ukrainische Schülerinnen und Schüler und am Abend sind wir ganz unter uns und sehen im ehemaligen Lehrerzimmer Fotos von früher und einen tollen Film von Jörgen über unsere Klassenfahrt nach Prag. Wie gut, dass Stip einen Projektor auftreiben konnte! Spät am Abend gemeinsame Runde im „s´Pfännle“ bei Wein, Bier und Fußball-Europameisterschaft im Hintergrund. Dann die Verabschiedung am nächsten Morgen beim Frühstücksbuffet im Schwarzwaldhof.

Obwohl sich in den vergangenen 50 Jahren viel verändert hat, ist es ein bisschen so wie früher: die alten Wege auf dem Schulgelände, das Lehrerzimmer, der so vertraute Blick vom Haupthaus hinunter zur Wolffsburg. Es waren die prägenden Jugendjahre, die wir am Birklehof verbracht haben. Im Rückblick mag manches verklärt erscheinen, und dennoch sind im Trubel der eigenen Lebensgeschichten viele Freundschaften geblieben, sind Verbindungen über die Jahre nicht abgerissen, sind Kontakte gleich wieder da – so, als wäre kaum Zeit vergangen seit damals. Man hat es leicht gehabt im Leben oder nicht so leicht, man arbeitet nicht mehr oder immer noch. Man hat Kinder und schon Enkelkinder, man trägt eine Brille und die Haare werden grau und weiß. Und dann sitzt man zusammen am Tisch und die Gesichter und das Lachen von früher sind geblieben. Schön war´s am Birklehof!“

60 Jahre Abitur – Weidauers Klasse

Wie man Traditionen zuverlässig pflegen kann, zeigt die Weidauer-Klasse des Jahrgangs 1964, die regelmäßig die Jubiläen ihres Abiturs feiert. Gerd-Albrecht Luckenbach berichtete uns vom Treffen seines Jahrgangs im März dieses Jahres:

60er Abitur: Der Jahrgang von 1964 vor der Kirche von Neuendettelsau; Hinten von links: Martin Huss, Werner Hatschi Harlinghausen, Heilwig Bannaski-Rohde, Caio Koch-Weser, Aldo Fach, Christian von Bülow; vorne von links: Clemens Cording, Gerd-Albrecht Lucki Luckenbach, Sibylle L., Brigitte Gigi Reinhardt, Veronika v. Bülow; leider nicht auf dem Foto: Rainer Wilmerstadt

„2014 zum 50. und 2019 zum 55. trafen wir uns jeweils auf Schloss Bieberstein auf Einladung von Caio Koch-Weser und seiner Frau Maritta. Dieses Jahr zum 60sten − was ein Anlass! − trafen wir uns in Neuendettelsau im Hotel Sonne, welches für alle Gegebenheiten ein guter Ort ist. In der Nähe liegt Wolframs-Eschenbach, benannt nach dem Dichter (um 1200) des Epos Parzival. Und Parzival und die letztlich erfolgte Frage nach dem Befinden des Nächsten war zugleich Motto: Wie geht es Dir so? Denn wir sind alle etwas älter geworden seit dem Abitur, aber die Erinnerung ist lebendig. Und das Erzählen und Austauschen ist so wichtig, Erlebtes taucht wieder auf, Namen werden erinnert, Positives wie Negatives aus anderer Perspektive bewertet.

Wir hatten in Wolframs-Eschenbach eine Orgelprobe in der Kirche und eine Stadtführung, einen Museumsbesuch und einen Vortrag zur Historie des Parzival, alles liebevoll von Martin und Karin Huss organisiert. Und natürlich viel nettes Zusammensein bei den Mahlzeiten und dazwischen. So nett, dass wir beschlossen haben, auch in Anbetracht des Älterwerdens, uns nächstes Jahr wieder zu treffen, selbst wenn es keine runde Zahl ist. Die Vorbereitungen sind angelaufen.“

Texte: Sabine Hohenadl-Metzger, Gerd-Albrecht Luckenbach, Elisabeth Ilg

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